- GastGast
Zeche Rheinpreussen Schacht 8 "Gerdt"
Mi 21 Sep 2016, 14:28
Mahlzeit.
Ich hatte keinen passenden Thread gefunden, deshalb erstelle ich mal einen neuen. Am 6.1. dieses Jahres verschlugen es Frauchen und mich nach Baerl, ein klitzekleiner Vorort von Duisburg. Unser Ziel war der Rheinpreussen-Schacht 8, auch "Gerdt" genannt. Mitgebracht habe ich natürlich ein paar Fotos.
Und da unser "Meidericher" bestimmt dazu noch Daten und Infos zum Schacht haben möchte, hier ein Auszug aus dem Internet
Die Zeche Rheinpreußen in Homberg gehörte seit Ihrer Gründung im Jahr 1857 zu den größten Zechen des Ruhrgebiets. Obwohl die Schachtanlagen Rheinpreußen 4 bis 7 in Moers unter dem Namen „Pattberg“ 1927 ein eigenständiges Bergwerk bildeten, wurde die Nummerierung fortgeführt und 1941-45 direkt am Rhein unweit der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke der Wetterschacht 8 abgeteuft. Dieser auch unter dem Namen Gerdt bekannte Schacht wurde 1955-59 für Seilfahrt und Materialförderung ausgebaut und erhielt einen neuen Förderturm nach Plänen von Fritz Schupp.
Seit 1971 waren Rheinpreußen und die Pattbergschächte unter dem Namen „Bergwerk Rheinland“ wieder zu einer Einheit verbunden, 1993 erfolgte ein weiterer Verbund mit dem Bergwerk Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort. Der östliche Feldesbereich mit den Schächten 8 und 9 wurde dabei dem Bergwerk Walsum zugeschlagen, das im Jahr 2008 seine Förderung einstellte. Am Schacht Gerdt war schon 1967 die Seilfahrt wieder aufgegeben worden. Der Schacht wurde danach bis zur Stilllegung weiterhin als Wetterschacht und zur Materialförderung genutzt.
Kernstück der Schachtanlage ist der nur wenige hundert Meter vom Rheinufer errichtete Förderturm. Der in Stahlfachwerkkonstruktion erbaute Turm ist in seiner Ausprägung hervorgegangen aus der Ende der 1920er Jahre bei der Zeche Zollverein in Essen von Fritz Schupp entwickelten Industriearchitektur. Sie ist gekennzeichnet durch gestreckt horizontale Gefacheausbildungen. An den Gebäudeecken wechseln die Gefachfelder in annähernd quadratische Formate. Auf Höhe der Fördermaschinenbühne wird die Linienführung der Fensterbänder unterbrochen durch Balkone. Die Ziegelausfachungen sind bündig mit den in rot gestrichenen Stahlprofilen gesetzt.
Der Turm wird im unteren Bereich durch kleine Anbauten für die Schachthalle flankiert, die ebenfalls in Stahlfachwerkarchitektur ausgebildet sind. Zur Gesamtanlage gehört noch ein Kauen- und Bürogebäude und die in Beton erbauten Diffusoren der 1978 und 1986 erneuerten Lüfter.
Bedingt durch die unmittelbare Lage am Rhein hat der Schacht Gerdt die Wirkung einer Landmarke. Er steht dabei in besonderem optischem Verhältnis zu der benachbarten Haus-Knipp-Brücke, indem er das symmetrisch aufgebaute Linienelement der Brücke durch seine aufstrebende Vertikalform akzentuiert.
(Quelle: Route der Industriekultur)
Der Schacht hatte eine Tiefe von 573 Metern bei einem Durchmesser von 4,50. 2004 wurde der Schacht mit Beton verfüllt.
Ein Wegweiser an der "Kohlenstraße". Im Hintergrund die Gleisanlagen der Zeche. Heute fährt nurnoch selten ein Zug darüber und hauptsächlich ist es die NIAG, die hier verkehrt. Wohin die Strecke führt, weiß ich leider nicht.
Durch den Zaun an der Pforte gelünkert. Da erstreckt sich der imposante Turm bei diesem diesigen Wetter. Im Vordergrund hatten womöglich Azubis mal den Ausbau geübt.
Der Ausbau nochmal
Durch Bäume hindurch, irgendwie kriegt man keine vernünftige Perspektive. Dennoch imposant mit seinen 82 Metern. Rechts ist übrigens der Diffusor (Grubenlüfter) zu sehen.
Welches Gebäude nun was war kann ich nicht sagen. Vielleicht haben wir ja jemanden hier der uns "erleuchten" kann.
Hier wird wohl Grubengas abgesaugt. Das Bild ist vom Eingangstor für Eisenbahn und LKW.
Jemand hat "Denkmalschutz" an ein ausgeblichenes Schild geschrieben.
Ein Förderturm mit einem Geleucht im inneren, schon schön gemacht. Dieser Teil des Geländes scheint jetzt als Garten genutzt zu werden
Danach sind wir über einen kleinen Feldweg in Richtung Baerler Ortsmitte gelaufen. Selbst aus der Entfernung erscheind der Förderturm mächtig. Rechts ist ein kleiner Reiterhof. Ein früher typisches Bild für den Niederrhein. Ländliche Idylle gepaart mit Industrie bzw. Bergbau. Herrlich.
Alles in allem wars, trotz des usseligen Wetters eine schöne Tour. Bei besserem Wetter kann man im Haus "Rheinblick" im Biergarten die Tour bei Schnitzel und Getränken (mit Rheinblick eben) ausklingen lassen.
Ich hoffe es hat euch gefallen, Glückauf. Euer Any.
Ich hatte keinen passenden Thread gefunden, deshalb erstelle ich mal einen neuen. Am 6.1. dieses Jahres verschlugen es Frauchen und mich nach Baerl, ein klitzekleiner Vorort von Duisburg. Unser Ziel war der Rheinpreussen-Schacht 8, auch "Gerdt" genannt. Mitgebracht habe ich natürlich ein paar Fotos.
Und da unser "Meidericher" bestimmt dazu noch Daten und Infos zum Schacht haben möchte, hier ein Auszug aus dem Internet
Die Zeche Rheinpreußen in Homberg gehörte seit Ihrer Gründung im Jahr 1857 zu den größten Zechen des Ruhrgebiets. Obwohl die Schachtanlagen Rheinpreußen 4 bis 7 in Moers unter dem Namen „Pattberg“ 1927 ein eigenständiges Bergwerk bildeten, wurde die Nummerierung fortgeführt und 1941-45 direkt am Rhein unweit der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke der Wetterschacht 8 abgeteuft. Dieser auch unter dem Namen Gerdt bekannte Schacht wurde 1955-59 für Seilfahrt und Materialförderung ausgebaut und erhielt einen neuen Förderturm nach Plänen von Fritz Schupp.
Seit 1971 waren Rheinpreußen und die Pattbergschächte unter dem Namen „Bergwerk Rheinland“ wieder zu einer Einheit verbunden, 1993 erfolgte ein weiterer Verbund mit dem Bergwerk Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort. Der östliche Feldesbereich mit den Schächten 8 und 9 wurde dabei dem Bergwerk Walsum zugeschlagen, das im Jahr 2008 seine Förderung einstellte. Am Schacht Gerdt war schon 1967 die Seilfahrt wieder aufgegeben worden. Der Schacht wurde danach bis zur Stilllegung weiterhin als Wetterschacht und zur Materialförderung genutzt.
Kernstück der Schachtanlage ist der nur wenige hundert Meter vom Rheinufer errichtete Förderturm. Der in Stahlfachwerkkonstruktion erbaute Turm ist in seiner Ausprägung hervorgegangen aus der Ende der 1920er Jahre bei der Zeche Zollverein in Essen von Fritz Schupp entwickelten Industriearchitektur. Sie ist gekennzeichnet durch gestreckt horizontale Gefacheausbildungen. An den Gebäudeecken wechseln die Gefachfelder in annähernd quadratische Formate. Auf Höhe der Fördermaschinenbühne wird die Linienführung der Fensterbänder unterbrochen durch Balkone. Die Ziegelausfachungen sind bündig mit den in rot gestrichenen Stahlprofilen gesetzt.
Der Turm wird im unteren Bereich durch kleine Anbauten für die Schachthalle flankiert, die ebenfalls in Stahlfachwerkarchitektur ausgebildet sind. Zur Gesamtanlage gehört noch ein Kauen- und Bürogebäude und die in Beton erbauten Diffusoren der 1978 und 1986 erneuerten Lüfter.
Bedingt durch die unmittelbare Lage am Rhein hat der Schacht Gerdt die Wirkung einer Landmarke. Er steht dabei in besonderem optischem Verhältnis zu der benachbarten Haus-Knipp-Brücke, indem er das symmetrisch aufgebaute Linienelement der Brücke durch seine aufstrebende Vertikalform akzentuiert.
(Quelle: Route der Industriekultur)
Der Schacht hatte eine Tiefe von 573 Metern bei einem Durchmesser von 4,50. 2004 wurde der Schacht mit Beton verfüllt.
Ein Wegweiser an der "Kohlenstraße". Im Hintergrund die Gleisanlagen der Zeche. Heute fährt nurnoch selten ein Zug darüber und hauptsächlich ist es die NIAG, die hier verkehrt. Wohin die Strecke führt, weiß ich leider nicht.
Durch den Zaun an der Pforte gelünkert. Da erstreckt sich der imposante Turm bei diesem diesigen Wetter. Im Vordergrund hatten womöglich Azubis mal den Ausbau geübt.
Der Ausbau nochmal
Durch Bäume hindurch, irgendwie kriegt man keine vernünftige Perspektive. Dennoch imposant mit seinen 82 Metern. Rechts ist übrigens der Diffusor (Grubenlüfter) zu sehen.
Welches Gebäude nun was war kann ich nicht sagen. Vielleicht haben wir ja jemanden hier der uns "erleuchten" kann.
Hier wird wohl Grubengas abgesaugt. Das Bild ist vom Eingangstor für Eisenbahn und LKW.
Jemand hat "Denkmalschutz" an ein ausgeblichenes Schild geschrieben.
Ein Förderturm mit einem Geleucht im inneren, schon schön gemacht. Dieser Teil des Geländes scheint jetzt als Garten genutzt zu werden
Danach sind wir über einen kleinen Feldweg in Richtung Baerler Ortsmitte gelaufen. Selbst aus der Entfernung erscheind der Förderturm mächtig. Rechts ist ein kleiner Reiterhof. Ein früher typisches Bild für den Niederrhein. Ländliche Idylle gepaart mit Industrie bzw. Bergbau. Herrlich.
Alles in allem wars, trotz des usseligen Wetters eine schöne Tour. Bei besserem Wetter kann man im Haus "Rheinblick" im Biergarten die Tour bei Schnitzel und Getränken (mit Rheinblick eben) ausklingen lassen.
Ich hoffe es hat euch gefallen, Glückauf. Euer Any.
- Meidericher
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Re: Zeche Rheinpreussen Schacht 8 "Gerdt"
Do 22 Sep 2016, 17:07
Anyone09 schrieb:
Ich hatte keinen passenden Thread gefunden, deshalb erstelle ich mal einen neuen. Am 6.1. dieses Jahres verschlugen es Frauchen und mich nach Baerl, ein klitzekleiner Vorort von Duisburg. Unser Ziel war der Rheinpreussen-Schacht 8, auch "Gerdt" genannt. Mitgebracht habe ich natürlich ein paar Fotos.
Und da unser "Meidericher" bestimmt dazu noch Daten und Infos zum Schacht haben möchte, hier ein Auszug aus dem Internet
Hi Anyone09,
Daten und Infos sind immer gut, damit unsere Gäste wissen worum es geht
Danke für deine Fotos und den Bericht dazu.Weiter so
Am Schacht Gerdt war ich auch und dachte eigentlich ich hätte dazu schon ein Thread aufgemacht!Aber gut das du einen neuen eröffnet hast, ich schaue mal wo ich die Fotos dazu habe.
Glück Auf Meidericher
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