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Arbeit/Hobbys : Zechen Forum / Fotografieren
Zeche Westfalen in Ahlen
Do 30 Okt 2014, 19:36
Wie der Zechenname andeutet lag die Zeche weit entfernt vom Kernbereich des Ruhrgebiets. Sie war die östlichste und lag am Rand der Lagerstätte. Gleichzeitig war sie auch eine der nördlichsten Zechenanlagen. Bergbau im Raum Ahlen hatte es schon früher gegeben. In der zweiten Hälfte 19. Jahrhunderts wurden dort Strontianitvorkommen abgebaut .
Mit der Zeche entwickelte sich die Ackerbürgergemeinde Ahlen zur Stadt. Dabei blieben die Zechenkolonien südlich der Bahnlinie immmer getrennt vom bürgerlichen Teil der Stadt, deren Kern nördlich der Bahn liegt. Auch das Industriegebiet der Stadt entstand südlich der Bahntrasse. Bei der Inbetriebnahme war die Zeche die tiefste im Ruhrgebiet. Die Karbonoberfläche wurde bei 888 m erreicht. Dies erforderte kapitalkräftige Investoren. Mit den Mutungsbohrungen hatten Kaufleute und Fabrikanten u.a. aus Ahlen und Beckum im Jahr 1900 begonnen. Bis 1910 waren fast alle Aktien im Besitz mehrerer Banken, die sich eines der letzten verfügbaren Grubenfelder im Revier (und die zu erwartenden Gewinne) sichern wollten. Diese Hoffnung wurden durch den 1. Weltkrieg jäh beendet. Durch Rekrutieren von Bergleuten und die Kriegswirtschaft wurden erst Mitte der 1920er Jahren der Zechenanlage entstsprechende Fördermengen erreicht. Die weitere Entwicklung wurde von der Übernahme durch die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (DCGG) ab 1927 positiv beeinflusst. Die DCGG betrieb ein großes profitables Ferngasnetz mit Schwerpunkt im damals stark industrialisierten Bereich Sachen/Sachsen-Anhalt. Die Zeche selbst lieferte Gas an die Städte Ahlen, Bad Sassendorf, Beckum, Neu-Beckum, Soest, Rheda, Werl und Wiedenbrück.
1969 erwarb der Eschweiler Bergwergsverein die Zeche, um seine Koksbasis zu verbessern. Erst 1989 wurde sie in betriebstechnisch in die RAG eingebracht (vollständig übernommen 1993). Damals war klar, dass ein profitabler Kohleabbau längerfristig nicht möglich war. Der Abbau verlagerte sich nach Westen und das noch unverritzte Feld der Zeche Maximilian ermöglichte für einige Jahre einen Restbetrieb. Die Stilllegung erfolgte im Jahr 2000.
Der Betrieb lief ohne die sonst im östlichen Ruhrgebiet häufigen Schlagwetterexplosionen, forderte aber auch Todesopfer. 1920 starben 17 Bergleute bei einem Seilriss, 1928 drei bei Reparaturarbeiten im Schacht, 1941 vier bei einem Blindschachteinsturz und 1965 drei bei einem Gebirgsschlag.
Mit der Zeche entwickelte sich die Ackerbürgergemeinde Ahlen zur Stadt. Dabei blieben die Zechenkolonien südlich der Bahnlinie immmer getrennt vom bürgerlichen Teil der Stadt, deren Kern nördlich der Bahn liegt. Auch das Industriegebiet der Stadt entstand südlich der Bahntrasse. Bei der Inbetriebnahme war die Zeche die tiefste im Ruhrgebiet. Die Karbonoberfläche wurde bei 888 m erreicht. Dies erforderte kapitalkräftige Investoren. Mit den Mutungsbohrungen hatten Kaufleute und Fabrikanten u.a. aus Ahlen und Beckum im Jahr 1900 begonnen. Bis 1910 waren fast alle Aktien im Besitz mehrerer Banken, die sich eines der letzten verfügbaren Grubenfelder im Revier (und die zu erwartenden Gewinne) sichern wollten. Diese Hoffnung wurden durch den 1. Weltkrieg jäh beendet. Durch Rekrutieren von Bergleuten und die Kriegswirtschaft wurden erst Mitte der 1920er Jahren der Zechenanlage entstsprechende Fördermengen erreicht. Die weitere Entwicklung wurde von der Übernahme durch die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (DCGG) ab 1927 positiv beeinflusst. Die DCGG betrieb ein großes profitables Ferngasnetz mit Schwerpunkt im damals stark industrialisierten Bereich Sachen/Sachsen-Anhalt. Die Zeche selbst lieferte Gas an die Städte Ahlen, Bad Sassendorf, Beckum, Neu-Beckum, Soest, Rheda, Werl und Wiedenbrück.
1969 erwarb der Eschweiler Bergwergsverein die Zeche, um seine Koksbasis zu verbessern. Erst 1989 wurde sie in betriebstechnisch in die RAG eingebracht (vollständig übernommen 1993). Damals war klar, dass ein profitabler Kohleabbau längerfristig nicht möglich war. Der Abbau verlagerte sich nach Westen und das noch unverritzte Feld der Zeche Maximilian ermöglichte für einige Jahre einen Restbetrieb. Die Stilllegung erfolgte im Jahr 2000.
Der Betrieb lief ohne die sonst im östlichen Ruhrgebiet häufigen Schlagwetterexplosionen, forderte aber auch Todesopfer. 1920 starben 17 Bergleute bei einem Seilriss, 1928 drei bei Reparaturarbeiten im Schacht, 1941 vier bei einem Blindschachteinsturz und 1965 drei bei einem Gebirgsschlag.
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